Wir setzen uns dafür ein, dass Frauen im Ostalbkreis ein gutes Bildungsangebot zur Verfügung steht.
Frauen haben oft durch familiäre Aufgaben längere Pausen in ihrer Berufslaufbahn.
Deshalb ist es für den Erwerb ausreichender Rentenansprüche dringend notwendig eine gut bezahlte Arbeit zu bekommen.
Dies ist nur mit einer guten Ausbildung und Weiterbildung möglich.
Die strategische Bedeutung einer Weiterentwicklung der Hochschullandschaft im Ostalbkreis ist bei den politischen Akteuren in der Region offensichtlich unstrittig.
Grundlage stellen die vorhandenen Strukturen der Hochschule Aalen als Fachhochschule, der PH Schwäbisch Gmünd als Hochschule mit Universitätsstatus bei spezialisiertem Fachhintergrund und der
Hochschule für Gestaltung mit insgesamt rund 9 000 Studierenden dar.
Auf dem derzeitigen Stand fokussieren sich die Überlegungen auf die Erweiterung des Studienfachangebotes und die Herausarbeitung der langfristigen Vorteile für den Ostalbkreis, insbesondere auch für
Frauen.
Lesen Sie hier die Details zur "Hochschulstrategie 2030 im Ostalbkreis" aus dem Kreistag:
Die Lebensqualität von Frauen im ländlichen Raum und damit die Bindekraft einer Region werden maßgeblich von drei Faktoren bestimmt: Der Anzahl und Struktur der Arbeitsplätze, die sich in der
Erwerbsquote von Frauen widerspiegelt, den Möglichkeiten der Kinderbetreuung und vom erreichbaren (Weiter-) Bildungsangebot, die insbesondere für
jüngere Frauen mit höheren Bildungsabschlüssen von entscheidender Bedeutung sind.
Für den Ostalbkreis gilt, dass viele junge Frauen zwischen 18 und 25 Jahren die Region wegen fehlender Bildungsmöglichkeiten verlassen. Der Kreisfrauenrat hat sich zur Aufgabe
gemacht, auf der politischen Ebene dahingehend zu wirken, dass diesem Thema erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt wird und konkrete Verbesserungen in Angriff genommen werden.
Ohne eine belastbare Wissensbasis gleicht die Verfolgung dieser Zielsetzung jedoch einem Blindflug, bei dem eine Landung im Zielgebiet einen reinen Zufall ohne Beweiskraft darstellen würde.
Der Kreisfrauenrat fordert die Kreisverwaltung mit Nachdruck auf, diese Wissensbasis über die Lebenswelt von Frauen in den relevanten Feldern „Arbeit und
Alltagsmanagement“ (Erwerbsarbeit, Familienarbeit), „Bildung“, „Einkommen“ und „Mobilität“ zur Verfügung zu stellen.
Er wird sich danach aktiv an der gezielten Identifizierung von Maßnahmen zur Verbesserung beteiligen.
Kreisfrauenrat: Digitalisierung des Studiums als Chance für Ostwürttemberg
Anlässlich des bundesweiten Fernstudientages, der in diesem Jahr am 2. März stattfindet, beschäftigte sich der Kreisfrauenrat zum wiederholten Male mit der Hochschulstrategie des Ostalbkreises.
Einigkeit herrschte, dass sich die Situation für junge Menschen in der Region seit Verabschiedung der Hochschulstrategie vor zwei Jahren auch perspektivisch nicht verändert habe: Für ein universitäres Studium müssten sie die Raumschaft verlassen und kehren danach überwiegend auch nicht mehr zurück.
Die Innovationskraft unserer Region sei ein Erfolg der Vergangenheit. Deren nachlassende Dynamik habe eine ihrer Ursachen darin, dass dem Kreis der Talente und Patente zu viele Talente verloren gehen – und im Gefolge dann auch Patente. Der Kreisfrauenrat habe angesichts dieser Entwicklung mehrfach darauf hingewiesen, dass die Digitalisierung des Studiums für den ländlichen Raum neue Möglichkeiten eröffne. Und zwar jetzt und nicht irgendwann!
Der Kreisfrauenrat sei sich bewusst, dass die entsprechenden Weichenstellungen vom Land ausgehen müssen. Wer aber beim Aufbau der erforderlichen neuen Strukturen bedacht werden wolle, müsse
konzeptionell in Vorleistung treten und sich als innovativer „Player“ in dieser neuen Landschaft anbieten. In dieser Hinsicht sei die Hochschulstrategie zu kurz gesprungen.
Am Fernstudientag 2018 erinnert der Kreisfrauenrat an die strategische Bedeutung der Entwicklung einer universitären Landschaft östlich von Stuttgart. Die Digitalisierung biete Möglichkeiten auf dem Silbertablett, die in einigen Jahren so nicht mehr zur Verfügung stünden.